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Coaching und Inner Work Impulse

9 ★ Deine Jahresreflexion ist mehr als eine Checkliste

Astrid Kaiser • 13. Dezember 2022
Personal & Business Coaching Berlin - Astrid Kaiser

Am Ende des Jahres ist es Zeit zu bilanzieren und so die Basis für neue Ziele zu schaffen. Doch wer zu technisch herangeht, verschenkt das Potenzial der Reflexion, zu dem die besinnliche Zeit einlädt - die echte Selbstreflexion. Dabei geht es um mehr als bloß abzuhaken, was wir geschafft haben, was noch offen ist oder um festzulegen, was wir im neuen Jahr angehen und erreichen wollen.


Hier kommt ein Impuls, wie du deine Jahresreflexion wertvoll anreichern kannst - und dabei viel über dich selbst erfährst.

Nutze die Einladung des weißen Blattes Papier

Klar, Checklisten abzuhaken macht Spaß. Unsere Jahres-Ziele und Vision durchzugehen nach dem, was wir alles geschafft haben, fühlt sich gut an - wenn wir vorangekommen sind. Andernfalls motiviert es vielleicht im neuen Jahr, dran zu bleiben oder Ziele und Strategie anzupassen. Dieses Vorgehen ist gut und richtig. Für viele Menschen ist das der beste Weg voranzukommen.


Doch vor diesen technischen Schritten empfehle ich dir, die Sache ganzheitlicher anzugehen. Und dafür darfst du Ziel- und To-Do-Listen oder auch Visions-Visualisierungen für einen Moment beiseitelegen.


Statt orientiert an dem, was du dir vorgenommen hast, Fortschritte "abzugleichen", geht es darum, dein Jahr erst einmal frei zu rekapitulieren - sozusagen auf einem leeren Blatt. Dieser offene Blick nach innen - oder auch dein offenes Ohr für dich selbst -  bringt dich in Kontakt mit dir und deinem inneren Reichtum. Mit Informationen, die viel zu oft verloren gehen!


So wird deine Jahresreflexion wieder zu echter Selbstreflexion. Und Selbstreflexion darf Zeit brauchen, bis wir Antworten finden. Die Antworten, die du auf diese weise findest sind zudem weniger "Konserven", und oft sogar wertvolle Überraschungen ;-).

Anleitung für ganzheitliche Jahresreflexionen

Am besten funktioniert diese Art der Reflexion mit etwas Zeit und Ruhe. Wenn du Meditationserfahrung hast, kannst du auch gerne den aufrechten Sitz einnehmen, die Augen schließen und deine Aufmerksamkeit ganz bewusst nach innen lenken.


Den folgenden drei Reflexionen kannst du an einem Tag oder auch jeweils mit einem oder mehreren Tagen dazwischen nachgehen. Nur die Reihenfolge sollte so bleiben.

1.

Lass dein Jahr wie einen Film vor deinem inneren Auge ablaufen. Beobachte die auftauchenden Szenen so, dass du dich selbst "von außen" sehen kannst.

  • Starte mit dem Ende des letzten Jahres, um die Zeit herum, wie heute.
  • Lass dein Jahr einmal abspulen - ohne den Anspruch, "alles richtig" gesehen, datumsgerecht verorten können oder verstanden haben zu müssen.
  • Was siehst und spürst du, wenn du dich beobachtest?
  • Welche Gedanken tauchen auf?
  • Trau dich, genau hinzusehen.


  • Kuratiere nicht, was auftaucht - alles darf sein. Ohne Bewertung nach gut oder schlecht!
  • Mach dir gern Notizen - möglichst ohne den Kopf einzuschalten. Bleib im ganzheitlichen Modus, der innere Bilder entstehen lässt.
  • Wechsele mit der Aufmerksamkeit immer wieder einmal kurz in deinen Körper und zu deinem Atem. Löse Spannungen (z.B. in den Händen oder im Kiefer), wenn sie auftreten.
  • Gib auftauchenden Gefühlen Raum, in dem du sie sein lässt, ohne sie zu bewerten oder verändern zu wollen.

2.

Was von dem, das du in diesem Jahr getan, gespürt, gedacht, erlebt und erfahren hast, wirkt IN DIR nach?

  • Gib dieser Frage genug Raum und Stille, um Antworten zu bekommen.
  • Lass Szenen vor deinem inneren Auge entstehen. Beobachte sie mit liebevoller Neugier.


  • Bleibe bei dir, deinem Erleben und deinem Wirken, weiche nicht auf andere oder allgemein auf das Weltgeschehen aus.
  • Wie nimmst du das Nachwirken, Erlebnis für Erlebnis, wahr? Wie fühlt es sich an? Wo im Körper spürst du etwas?
  • Welche Botschaften haben diese Erfahrungen - für JETZT oder deine ZUKUNFT?


  • Kuratiere nicht, was auftaucht - alles darf sein. Ohne Bewertung nach gut oder schlecht!
  • Mach dir gern Notizen - möglichst ohne den Kopf einzuschalten. Bleib im ganzheitlichen Modus, der innere Bilder entstehen lässt.
  • Wechsele mit der Aufmerksamkeit immer wieder einmal kurz in deinen Körper und zu deinem Atem. Löse Spannungen (z.B. in den Händen oder im Kiefer), wenn sie auftreten.
  • Gib auftauchenden Gefühlen Raum, in dem du sie sein lässt, ohne sie zu bewerten oder verändern zu wollen.

3.

Welche Erlebnisse, Erfahrungen, Handlungen (dein Tun) und Ereignisse (ohne dein Tun) waren für dich persönlich am bedeutsamsten?

  • Gib dieser Frage genug Raum und Stille, um Antworten zu bekommen.
  • Lass Szenen vor deinem inneren Auge entstehen. Beobachte sie mit liebevoller Neugier.


  • Mach dir bewusst, dass nur du entscheidest und SPÜRST, was FÜR DICH bedeutsam ist. Bedeutung ist nicht objektiv - und auch nicht gleichzusetzen mit "Erfolg", erst recht nicht im Sinne vordefinierter Ziele.
  • Ergründe möglichst genau, was diese Erfahrungen bedeutsam für dich macht und welche Konsequenzen du daraus ziehen möchtest.



  • Kuratiere nicht, was auftaucht - alles darf sein. Ohne Bewertung nach gut oder schlecht!
  • Mach dir gern Notizen - möglichst ohne den Kopf einzuschalten. Bleib im ganzheitlichen Modus, der innere Bilder entstehen lässt.
  • Wechsele mit der Aufmerksamkeit immer wieder einmal kurz in deinen Körper und zu deinem Atem. Löse Spannungen (z.B. in den Händen oder im Kiefer), wenn sie auftreten.
  • Gib auftauchenden Gefühlen Raum, in dem du sie sein lässt, ohne sie zu bewerten oder verändern zu wollen.

Persönliches Wachstum braucht mehr als eine Bilanz. Es geht um Bedeutung.

Wahrscheinlich merkst du schon beim ersten Lesen, dass es diese Reflexionen in sich haben. Doch lass dich davon nicht abhalten, sie auszuprobieren.


Diese Art von Reflexion hat einen großen seelischen Nutzen:


  • Sie hilft dir dabei, Erlebtes besser zu integrieren - also bewusste Aspekte deines Lebens und deiner Erfahrung anzunehmen. So treiben sie weniger unbewusst ihr Unwesen.
  • Erst integrierte Erfahrungen sind bewusst und gezielt als Kompetenzen und Wissen abruf- und nutzbar.
  • So entsteht natürliches und nachhaltiges Wachstum und innere Reife.
  • Zudem liefert dir das ganzheitliche und offene Resümieren wertvolle Informationen und Botschaften - über dich selbst. Sie stärken deine Selbstkenntnis, deine innere Orientierung und Klarheit - wichtige Faktoren für selbst-bewusstes Handeln und Gestalten.


Die rein rationale (kopflastige) und auf Vorgedachtes (wie zum Beispiel Ziele) festgelegte Jahresreflexion, hemmt deine kreativen und aus deinem Selbst heraus wirkenden Kräfte. Dieses Vorgehen fühlt sich zwar "ordentlich" und "strukturiert" an und erschafft so ein Gefühl der Machbarkeit und Kontrollierbarkeit. Das ist technisch gesehen gut. Doch für echte, stabilisierende Orientierung in der Welt dürfen wir unserer inneren Stimme lauschen und ihre Impulse einfangen - zu dem was wir erlebt haben, unabhängig davon, ob es Teil unserer Listen und Pläne war, oder nicht. Das mag anfangs etwas "wild" und "durcheinander" wirken. Doch unser Inneres vermag es, Bedeutsames, wenn wir es uns bewusst bewusst gemacht haben, von selbst auf hilfreiche Weise zu ordnen und zu nutzen. Darauf darfst du vertrauen. Und natürlich lassen sich daraus auch sehr konkrete neue Ziele und Projekt kreieren ;-). 


Jahresreflexion bedeutet, mutig hinzusehen - auf das, was in uns wirkt: Liebe, Freude, Hoffnung, Zufriedenheit, Stolz, Erregung, Scham, Schuld, Wut, Traurigkeit, Spannung usw. All das sind Einladungen für uns, um stimmig zu handeln und damit Wegweiser für unsere Entwicklung in Richtung gutes Leben.

Ich wünsche dir sehr viel Freude und bedeutsame Erkenntnisse mit Tiefgang bei deiner Jahresreflexion. Wenn du gern mit etwas Begleitung in die ganzheitlich Reflexion eintauchen möchtest, melde dich gern für ein Coaching.

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Im letzten Beitrag habe ich von ganzheitlicher Entwicklung - und ihren verschiedenen Qualitäten am Beispiel der Jahreszeiten geschrieben. Heute möchte ich - passend zum Januar, in dem ich diesen Artikel schreibe - einen tieferen Blick auf die Rest & Reset Qualität richten, sozusagen den Winter. Die Winterqualität ist die am stärksten vernachlässigte Qualität ganzheitlicher Entwicklung. Sie ist geprägt durch äußeren Stillstand und Passivität. Also das, von dem Viele denken, es sei das Gegenteil von Führung, Performance und Co. Es ist sicher auch kein Zufall, dass wir diese Jahreszeit zu den trubeligsten Zeiten des Jahres gemacht haben, in denen uns vor Stress und Unruhe die Ohren sausen - obwohl unser Inneres sich nach Ruhe sehnt. So wie wir zunehmend begreifen, dass wir Erholung brauchen, um dauerhaft leisten zu können, so dürfen wir noch lernen, dass auch Wandel einen ruhigeren, passiven Part braucht. Die winterliche Rest & Reset Phase ist geprägt davon, die Hände vom Steuer zu nehmen. Das heißt: weniger kontrollieren und bewirken, mehr sein (lassen) und empfangen. Statt Energie in die Umsetzung von Zielen und Ideen zu geben und zu handeln, lehnen wir uns zurück. Das ist besonders spannend für Führungskräfte aller Art (also auch Selbständige): Denn es ist auch eine Qualität bzw. Phase, in der keine Entscheidungen getroffen werden müssen . Ja, einmal tief durchatmen und nochmal lesen: Es geht darum, mal KEINE Entscheidungen treffen zu müssen. Wow.
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